Sektion 15

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Konstanz und Wandel durch neue Technologien: Sprachliche Auswirkungen neuer Technologien am Arbeitsplatz

39. Romanistiktag Universität Konstanz | 22.–25. September 2025

Sektionsleitung und Kontakt
Katharina Dziuk Lameira (Universität des Saarlandes)
Sandra Issel-Dombert (Ruhr-Universität Bochum)
Fabienne Korb (Universität des Saarlandes)

Ausgangspunkt der Sektion sind die Auswirkungen neuer Technologien auf Sprache, sprachliche Praktiken sowie kommunikative Routinen am Arbeitsplatz. Technische Innovationen wie etwa Übersetzungsdienste, die auf neuronalen Netzwerken und weiteren Verfahren Künstlicher Intelligenz beruhen, haben z. B. die Qualität von Übersetzungen entscheidend verbessert. Auch kollaborative Tools, wie MS Teams, stellen neben Übersetzungs- und Sprachlernapps mittlerweile einen festen Bestandteil im (Berufs-)Alltag dar und verändern Kommunikations- und Interaktionsprozesse. Dies zieht tiefgreifende Auswirkungen auf sprachliche Praktiken und kommunikative Routinen nach sich, denen wir exemplarisch am Arbeitsplatz und der beruflichen Bildung nachgehen. Die Sektion verortet sich damit in den Bereichen der Workplace Studies, die sich „in detaillierten Untersuchungen mit Arbeit, Technologie und Interaktion in komplexen Organisationen“ (Knoblauch/Heath 1999: 163) beschäftigen und der Interaktionalen Linguistik, die an der Schnittstelle zwischen Linguistik und Konversationsanalyse liegt und die Analyse interaktionaler Sprache zum Gegenstand hat. Diese wird definiert als „Sprachverwendung, bei der ein sequenziell strukturierter, kollaborativer und situationsgebundener Bedeutungs- und Strukturaufbau die Grundlage bildet“ (Imo/Lanwer 2019: 2). Neben der (multimodalen) Analyse von face-to-face Kommunikation oder Telefonaten sind in den letzten Jahren auch verschiedene Formen der digitalen Kommunikation wie Videokonferenzen, Chatkommunikation oder Sprachnachrichten in den Fokus gerückt.

Ein Beispiel für den Wandel durch neue Technologien betrifft die Arzt-Patienten-Kommunikation: So stellten bereits Greatbatch et al. (1993) fest, dass die Einführung von Computern in allgemeinmedizinischen Praxen einen erheblichen Einfluss auf Arzt-Patienten-Kommunikation hatte. Patient:innen passen die Beschreibung ihrer Beschwerden an, um dem Arzt bzw. der Ärztin die Eingabe der Daten in den Computer zu erleichtern. Gleichzeitig werden die Aufmerksamkeit und Kommunikationsfähigkeit von Ärzt:innen eingeschränkt, da das Tippen und der Blick auf den Bildschirm zu Ablenkung führen. Im Kontext von Situationen mit Sprachbarrieren, in denen nicht immer Dolmetscher:innen herangezogen werden können, wie z. B. im Rettungsdienst, untersuchen Müller et al. (2021) Grenzen und Potentiale von Übersetzungsapps. Im Rahmen einer Befragung zur mehrsprachigen Kommunikation im Gesundheitswesen von Dziuk Lameira/Korb (in Vorbereitung) gaben 71% der Teilnehmenden an, Übersetzungsapps zur Kommunikation mit anderssprachigen Patient:innen zu verwenden. Desiderata liegen u. a. auch im Bereich kulturell unterschiedlich geprägter Versprachlichungen, wie von Schmerzen (Sendera/Sendera 2015).

Über den Bereich des Gesundheitswesens hinaus bieten sämtliche Domänen und Kontexte des Arbeitsplatzes (z. B. Schule, Hochschule, Wirtschaft, Justiz etc.) und beruflicher Bildung (bspw. Sprachenunterricht, Kommunikation im Unternehmen) sowie spezifischen Branchen (z. B. der globale Care- oder Haushaltsarbeitssektor (cf. Gonçalves/Schluter 2024) vielversprechende Ansatzpunkte zur empirischen und analytischen Erschließung des Spannungsfelds aus Konstanz und Wandel durch neue Technologien. Dabei können auch (mehr-)sprachliche und (mehr-)kulturelle Praktiken in mehrsprachigen Unternehmen oder Institutionen einbezogen werden. Der Zugang zu diesen Domänen und zu Teilnehmenden kann mit unterschiedlichen Herausforderungen und ethisch schwierigen Momenten einhergehen, da erhobene Daten z. B. auch sensible Informationen enthalten. Um diese Ebenen zu adressieren sind kritische Reflexionen und konzeptionelle Überlegungen insbesondere zur Positionalität und zur Wissensproduktion erforderlich.

Ein weiterer Schwerpunkt der Sektionsarbeit liegt im Bereich der Digital Humanities. Mit dem Aufkommen neuer Technologien stellen sich auch grundlegende forschungspraktische Fragen – von der Datenerhebung über methodische Auswertungen bis zur langfristigen Bereitstellung der Forschungsdaten entsprechend der FAIR-Prinzipien sowie im Bereich des Datenschutzes und der Ethik. Welche Ressourcen und Korpora liegen bereits vor? Welche Gütekriterien eignen sich zum Aufbau neuer Korpora? Wie können verschiedene Methoden in Triangulationen miteinander verknüpft werden (z. B. gesprächs-/konversationsanalytisch, interaktional-linguistisch, diskurslinguistisch, ethnographisch, multimodal, (semi-)experimentelle Ansätze wie z. B. Eye-tracking etc.)?

Ziel der Sektion ist eine breite theoretische und methodische Erschließung der Schnittstelle von Workplace Studies und Digital Humanities, die sämtliche romanische Sprach- und Kulturräume umfasst. Folgende Themen und Aspekte können in diachroner und synchroner Ausrichtung, in mehrsprachigen Arbeitsplätzen oder in Arbeitsplätzen mit monolingualen Sprachideologien untersucht werden:

  • Untersuchung interaktionaler Phänomene aus multimodaler Perspektive
  • Analyse schriftlicher und mündlicher computervermittelter Sprache-in-Interaktion (Kurznachrichten, Chatverläufe, E-Mails, Kommunikation in Kollaborationssoftware, wie MS Teams)
  • Neue Ressourcen, Korpora oder Datenbanken interaktionaler Sprache in alltäglichen, beruflichen oder institutionellen Kontexten
  • Berücksichtigung „Intermediärer Objekte“ (Jeantet 1998; Vinck 1999) und die Rolle von materiellen Objekten in komplexen Arbeitsprozessen
  • Multimodale Analysen digitaler oder hybrider Lehr-/Lernszenarien
  • Untersuchung der Rolle neuer Technologien in der beruflichen Bildung 
  • Einblick in die (digital-gestützte) kommunikative Praxis von (mehrsprachigen) Unternehmen oder Institutionen (z.B. international agierend oder in Grenzräumen)

Constancy and change through new technologies: Linguistic impact of new technologies in the workplace

The starting point of this section is the impact of new technologies on language, linguistic practices and communicative routines in the workplace. Technical innovations such as translation services, which are based on neural networks and other artificial intelligence processes, have significantly improved the quality of translations. In addition to translation and language learning apps, collaborative tools such as MS Teams are now an integral part of everyday (professional) life and are changing communication and interaction processes. This also leads to a profound impact on linguistic practices and communicative routines, which we will examine using the workplace and vocational training as examples. Thus, the section is located in the field of Workplace Studies, “which investigate work, technology and interaction in complex organizations” (Knoblauch/Heath 1999: 163, our translation) and interactional linguistics, which lies at the interface between linguistics and conversation analysis, and focuses on the analysis of interactional language. This is defined as “language use that is based on a sequentially structured, collaborative and situation-specific construction of meaning and structure” (Imo/Lanwer 2019: 2, our translation). Besides the (multimodal) analysis of face-to-face communication or telephone calls, various forms of digital communication such as video conferencing, chat communication or voice messages have also come into research focus in recent years.

One example of the change by new technologies relates to doctor-patient communication: Greatbatch et al. (1993) found that the introduction of computers in general medical practices had a significant impact on doctor-patient communication. Patients adapt the description of their complaints to make it easier for the doctor to enter the data into the computer. At the same time, doctors‘ attention and communication skills are limited, as typing and looking at the screen leads to distraction. In the context of situations with language barriers in which interpreters cannot always be called upon, such as in the emergency services, Müller et al. (2021) investigate the limits and potential of translation apps. In a survey on multilingual communication in the healthcare sector by Dziuk Lameira/Korb (in preparation), 71% of participants stated that they use translation apps to communicate with patients who speak a different language. There are also desiderata in the area of culturally different verbalizations, such as pain (Sendera/Sendera 2015).

Beyond the field of healthcare, all domains and contexts of the workplace (e.g. school, university, business, justice, etc.) and vocational training (e.g. language teaching, communication in companies) as well as specific industries (e.g. the global care or domestic work sector, cf. Gonçalves/Schluter 2024) offer promising starting points for empirical and analytical exploration of the tension between constancy and change through new technologies. (Multi-)lingual and (multi-)cultural practices in multilingual companies or institutions can also be included. Access to these domains and to participants can be accompanied by various challenges and ethically difficult moments, as the data collected also contains sensitive information, for example. In order to address this, both, critical reflections and conceptual considerations are required, particularly with regard to positionality and knowledge production.

Another focus of the section’s work lies within the area of Digital Humanities. The emergence of new technologies also raises fundamental practical research questions – from data collection and methodological analyses to the long-term provision of research data in accordance with the FAIR principles, as well as in the area of data protection and ethics. What resources and corpora are already available? Which quality criteria are suitable for building new corpora? How can different methods be combined in triangulations (e.g. conversation analysis, interactional-linguistic, discourse-linguistic, ethnographic, multimodal, (semi-)experimental approaches such as eye-tracking, etc.)?

The objective of the section is a broad theoretical and methodological exploration of the interface between Workplace Studies and Digital Humanities, which includes all Romance language and cultures. The following topics and aspects can be analyzed diachronically and synchronically, in multilingual workplaces or in workplaces with monolingual language ideologies:

  • Analyzing interactional phenomena from a multimodal perspective
  • Analyzing written and oral computer-mediated language-in-interaction (short messages, chat histories, emails, communication in collaboration software such as MS Teams)
  • New resources, corpora or databases of interactional language in everyday, professional or institutional contexts
  • Consideration of „intermediary objects“ (Jeantet 1998; Vinck 1999) and the role of material objects in complex work processes
  • Multimodal analysis of digital or hybrid teaching/learning scenarios
  • Analyzing the role of new technologies in vocational education and training 
  • Insight into the (digitally-supported) communicative practice of (multilingual) companies or institutions (e.g. operating internationally or in border regions)

Constance et changement à travers les nouvelles technologies : L’impact linguistique des nouvelles technologies sur le lieu de travail

Le point de départ de cette section est l’impact des nouvelles technologies sur le langage, les pratiques linguistiques et les routines de communication sur le lieu de travail. Les innovations techniques, telles que les services de traduction basés sur les réseaux neuronaux et d’autres méthodes d’intelligence artificielle, ont permis d’améliorer considérablement la qualité des traductions. De même, les outils de collaboration tels que MS Teams font désormais partie intégrante du quotidien (professionnel), à côté des applications de traduction et d’apprentissage des langues. Ils modifient les processus de communication et d’interaction. Cela a des répercussions profondes sur les pratiques linguistiques et les routines communicatives que nous étudierons au travers d’exemples sur le lieu de travail et dans la formation professionnelle. La section se situe ainsi dans les domaines des Workplace Studies, qui s’intéressent à « des études détaillées au travail, à la technologie et à l’interaction dans des organisations complexes » (Knoblauch/Heath 1999 : 163 ; notre traduction) et à la linguistique interactionnelle, qui se situe à l’interface entre la linguistique et l’analyse conversationnelle et a pour objet l’analyse du langage interactionnel. Celui-ci est défini comme « l’utilisation de la langue dont la base est la construction d’une signification et d’une structure structurée de manière séquentielle, collaborative et liée à la situation » (Imo/Lanwer 2019 : 2 ; notre traduction). Outre l’analyse (multimodale) de la communication en face à face ou des appels téléphoniques, l’attention s’est portée ces dernières années sur différentes formes de communication numérique telles que les vidéoconférences, la communication par chat ou les messages vocaux.

Un exemple de changement dû aux nouvelles technologies concerne la communication médecin-patient : Greatbatch et al. (1993) avaient déjà constaté que l’introduction d’ordinateurs dans les cabinets de médecine générale avait eu une influence considérable sur la communication médecin-patient. Les patients adaptent la description de leurs symptômes afin de faciliter la saisie des données dans l’ordinateur par le médecin. En même temps, l’attention et la capacité de communication des médecins sont réduites, car le fait de taper et de regarder l’écran entraîne une distraction. Dans le contexte de situations avec des barrières linguistiques dans lesquelles il n’est pas toujours possible de faire appel à des interprètes, comme par exemple dans les services de secours, Müller et al. (2021) étudient les limites et les potentiels des applications de traduction. Dans le cadre d’une enquête sur la communication multilingue dans le secteur de la santé réalisée par Dziuk Lameira/Korb (en préparation), 71% des participants ont indiqué utiliser des applications de traduction pour communiquer avec des patients parlant une autre langue. La recherche présente également des lacunes, entre autres, dans le domaine de la verbalisation de la douleur, qui est marquée par des différences culturelles (Sendera/Sendera 2015).

Au-delà du domaine de la santé, tous les domaines et contextes du lieu de travail (p. ex. école, université, économie, justice, etc.) et de la formation professionnelle (p. ex. enseignement des langues, communication au sein de l’entreprise) ainsi que des branches spécifiques (p. ex. l’industrie mondiale des soins ou du travail domestique, cf. Gonçalves/Schluter 2024) offrent des points de départ prometteurs pour l’exploitation empirique et analytique du champ de tensions entre constance et changement dû aux nouvelles technologies. Les pratiques (pluri)linguistiques et (pluri)culturelles dans les entreprises ou institutions multilingues peuvent également être incluses. L’accès à ces domaines et aux participants peut s’accompagner de différents défis et de moments difficiles sur le plan éthique, car les données collectées contiennent par exemple aussi des informations sensibles. Pour aborder ces niveaux, des réflexions critiques et conceptuelles sont nécessaires, notamment en ce qui concerne la positionnalité et la production de connaissances.

Un autre point important du travail de la section est le domaine des Digital Humanities. L’émergence de nouvelles technologies pose également des questions fondamentales en matière de pratique de la recherche : de la collecte des données à la mise à disposition à long terme des données de recherche conformément aux principes FAIR, en passant par les évaluations méthodologiques, ainsi que dans le domaine de la protection des données et de l’éthique. Quelles sont les ressources et les corpus déjà disponibles ? Quels critères de qualité se prêtent à la constitution de nouveaux corpus ? Comment combiner différentes méthodes dans des triangulations telles que l’analyse conversationnelle, la linguistique interactionnelle, la linguistique discursive, l’analyse ethnographique, l’analyse multimodale, les approches (semi-) expérimentales comme l’eye-tracking etc.

L’objectif de la section est une large exploitation théorique et méthodologique de l’interface entre les Workplace Studies et les Digital Humanities, qui englobe toutes les langues et cultures romanes. Les thèmes et aspects suivants peuvent être étudiés dans une orientation diachronique et synchronique, dans des lieux de travail plurilingues ou dans des lieux de travail avec des idéologies linguistiques monolingues :

  • Étude des phénomènes interactionnels dans une perspective multimodale
  • Analyse du langage en interaction médiatisé par ordinateur, à l’écrit et à l’oral (messages courts, historiques de chat, e-mails, communication dans des logiciels de collaboration tels que MS Teams).
  • Nouvelles ressources, corpus ou bases de données de langage interactionnel dans des contextes quotidiens, professionnels ou institutionnels.
  • Prise en compte des « objets intermédiaires » (Jeantet 1998; Vinck 1999) et du rôle des objets matériels dans les processus de travail complexes
  • Analyses multimodales de scénarios d’enseignement/apprentissage numériques ou hybrides
  • Étude du rôle des nouvelles technologies dans la formation professionnelle
  • Aperçu de la pratique communicative (basée sur le numérique) d’entreprises ou d’institutions (multilingues) (par ex. opérant à l’échelle internationale ou dans des zones frontalières)

Constancia y cambio a través de nuevas tecnologías: Impactos lingüísticos de nuevas tecnologías en el lugar de trabajo

El punto de partida de esta sección son los efectos de las nuevas tecnologías en el lenguaje, las prácticas lingüísticas y las rutinas comunicativas en el lugar de trabajo. Innovaciones tecnológicas como los servicios de traducción basados en redes neuronales u inteligencia artificial han mejorado significativamente la calidad de las traducciones. Herramientas colaborativas como MS Teams, junto con aplicaciones de traducción y aprendizaje de idiomas, se han convertido aparte de eso en una parte integral de la vida cotidiana laboral, cambiando los procesos de comunicación e interacción. Esto conlleva profundas implicaciones para las prácticas lingüísticas y las rutinas comunicativas, que vivimos por ejemplo en el entorno laboral y la formación profesional. Esta sección se relaciona con los estudios de los Workplace Studies, que se ocupan “con investigaciones detalladas en cuanto al trabajo, la tecnología y la interacción en organizaciones complejas” (Knoblauch/Heath 1999: 163, nuestra traducción), y además con la lingüística interaccional, que se encuentra en la intersección entre la lingüística y el análisis de la conversación, y que se centra en el análisis del lenguaje interaccional. Este se define como “el uso del lenguaje en el que una estructura secuencial, colaborativa y dependiente del contexto forma la base para la construcción de significado y estructura” (Imo/Lanwer 2019: 2, nuestra traducción). Aparte del análisis (multimodal) de la comunicación cara a cara o de las llamadas telefónicas, en los últimos años han cobrado relevancia diversas formas de comunicación digital, como videoconferencias, comunicación por chat o mensajes de voz.

Un ejemplo del cambio provocado por las nuevas tecnologías se refiere a la comunicación entre médicos y pacientes: Greatbatch et al. (1993) ya observaron que la introducción de computadoras en las consultas de medicina general tuvo un impacto significativo en la comunicación entre médicos y pacientes. Los pacientes adaptan por ejemplo la descripción de sus síntomas para facilitar al médico o la médica la introducción de los datos en la computadora. Al mismo tiempo, la atención y la capacidad de comunicación de los médicos se ven limitadas, ya que el tecleo y la atención a la pantalla provocan distracciones. En contextos con barreras lingüísticas, en los cuales no siempre se pueden utilizar intérpretes, como en los servicios de emergencia, Müller et al. (2021) investigan los límites y potenciales de las aplicaciones de traducción. En una encuesta sobre la comunicación multilingüe en el sector sanitario realizada por Dziuk Lameira/Korb (en preparación), el 71% de los participantes indicaron que utilizaban aplicaciones de traducción para comunicarse con pacientes que hablaban otros idiomas. Los desafíos también se encuentran en áreas como las expresiones culturalmente influenciadas, por ejemplo, en la verbalización del dolor (Sendera/Sendera 2015).

Más allá del ámbito sanitario, todos los dominios y contextos del lugar de trabajo (por ejemplo, escuelas, universidades, economía, justicia, etc.) y la formación profesional (por ejemplo, enseñanza de idiomas, comunicación en la empresa), así como sectores específicos (por ejemplo, la industria global del cuidado o del trabajo doméstico, cf. Gonçalves/Schluter 2024) ofrecen puntos de partida prometedores para la exploración empírica y analítica de la tensión entre la constancia y el cambio a través de nuevas tecnologías. También se pueden incluir prácticas (multi)lingües y (multi)culturales en empresas o instituciones multilingües. El acceso a estos dominios y a los participantes puede conllevar diversos desafíos y momentos éticamente difíciles, ya que los datos recopilados pueden contener, por ejemplo, informaciones sensible. Para abordar estos aspectos, reflexiones críticas y consideraciones conceptuales son necesarias, especialmente con respecto a la posicionalidad y la producción de conocimiento.

Otro enfoque principal de la sección se encuentra en el ámbito de las Digital Humanities. Con la aparición de nuevas tecnologías, surgen también preguntas fundamentales sobre la práctica investigativa, desde la recopilación de datos hasta los análisis metodológicos y la provisión a largo plazo de los datos de investigación de acuerdo con los principios FAIR, así como en el ámbito de la protección de datos y la ética. ¿Qué recursos y corpus ya están disponibles? ¿Qué criterios de calidad son adecuados para la construcción de nuevos corpus? ¿Cómo se pueden combinar diferentes métodos en triangulaciones (por ejemplo, análisis de conversación, lingüística interaccional, lingüística discursiva, etnografía, análisis multimodal, enfoques (semi)experimentales como el eye-tracking, etc.)?

El objetivo de la sección es una amplia exploración teórica y metodológica de la intersección entre los Workplace Studies y Digital Humanities, que abara todas las lenguas y culturas románicas. Los siguientes temas y aspectos pueden ser investigados desde una perspectiva diacrónica y sincrónica, en lugares de trabajo multilingües o en aquellos con ideologías lingüísticas monolingües:

  • Investigación de fenómenos interaccionales desde una perspectiva multimodal
  • Análisis del lenguaje escrito y oral en interacción mediado por computadora (mensajes cortos, chats, correos electrónicos, comunicación en software colaborativo como MS Teams)
  • Nuevos recursos, corpus o bases de datos de lenguaje interaccional en contextos cotidianos, laborales o institucionales
  • Consideración de „objetos intermedios“ (Jeantet 1998; Vinck 1999) y el papel de los objetos materiales en procesos laborales complejos
  • Análisis multimodal de escenarios de enseñanza/aprendizaje digitales o híbridos
  • Investigación del papel de las nuevas tecnologías en la formación profesional
  • Miarada a la práctica comunicativa (digitalmente apoyada) de empresas o instituciones (multilingües) (por ejemplo, de alcance internacional o situadas en regiones fronterizas)

Bibliographie / Bibliography / Bibliografía
Andrés Soria, Ignacio/Issel-Dombert, Sandra/Morgenthaler García, Laura (Hrsg.) (2023): Language, migration and multilingualism in the age of digital humanities. Berlin/Boston: De Gruyter. 

Dziuk Lameira, Katharina/Korb, Fabienne (in Vorbereitung): „Deutsch-französische Interaktion im Gesundheitsbereich im Saarland“, in: Castagne, Eric/Müller-Lancé, Johannes (Hrsg.): Mehrsprachigkeit im deutsch-französischen Kontext. Mannheim: Universität Mannheim.

Frank-Job et al. (2021): „Klinische Gesprächslinguistik. Linguistische Beiträge zur Differenzialdiagnostik“, in: Müller, Horst M. (Hrsg.): Sprache in Therapie und neurokognitiver Forschung. Tübingen: Stauffenburg, 185-213.

Gonçalves, Kelly/Schluter, Anne Ambler (2024): Domestic Workers Talk: Language Use and Social Practices in a Multilingual Workplace. Clevedon: Multilingual Matters.

Greatbatch, David/Luff, Paul/Heath, Christian/Campion, Peter (1993): „Interpersonal Communication and Human-Computer Interaction: an examination of the use of Computers in medical consultations“, in: Interacting With Computers, Vol. 5, 2, 193-216.

Imo, Wolfgang/Lanwer, Jens Philipp (2019): Interaktionale Linguistik: Eine Einführung. Heidelberg: J.B. Metzler Verlag.

Jeantet, Alain (1998): „Les objets intermédiaires dans la conception. Eléments pour une sociologie des processus de conception“, in: Sociologie du Travail 3, 291-316.

Mondada, Lorenza (2015): „Ouverture et préouverture de réunions visiophoniques“, in: Réseaux 194, 39-84. 

Micka-Monz, Leonie/Polzin-Haumann, Claudia (2024): „Mehrsprachige Kommunikation in der grenzüberschreitenden Berufsausbildung im saarländisch-lothringischen Grenzraum – eine Fallstudie“, in: Bonin, Sara et al. (Hrsg.): Linking Borderlands: Komplexität – Dynamik – Interdisziplinarität, Baden-Baden: Nomos, 109-120.

Müller, Frank/Hummers, Eva/Schulze, Jennifer/Noack, Eva Maria (2022): „Nutz- und Bedienbarkeit einer App zur Überwindung von Sprachbarrieren im Rettungsdienst“, in: Notfall + Rettungsmedizin 25, 570-577.

Knoblauch, Hubert/Heath, Christian (1999): „Technologie, Interaktion und Organisation: die Workplace Studies“, in: Schweizerische Zeitschrift für Soziologie, 25(2), 163-181. 

Pitsch, Karola (2006): Sprache, Körper, intermediäre Objekte. Zur Multimodalität der Interaktion im bilingualen Geschichtsunterricht. Bielfeld.

Sendera, Martina/Sendera, Alice (2015): „Kulturspezifische Aspekte des Schmerzerlebens“, in: Sendera, Martina/Sendera, Alice: Chronischer Schmerz: Schulmedizinische, komplementärmedizinische und psychotherapeutische Aspekte, 25-28.

Trapp, Markus/von Vacano, Johannes (2022): „(FAIRe) Forschungsdaten, Open Access und neue Formen der Kommunikation in der Romanistik – Beiträge des FID zur Gestaltung des digitalen Wandels“, in: Apropos. Perspektiven auf die Romania 8, 163-185.

Vinck, Dominique (1999): „Les objets intermédiaires dans les réseaux de cooperation scientifique. Contribution à la prise en compte des objets dans les dynamiques sociales“, in: Revue française de sociologie 40/2, 385-414.